Die Welt neu erschaffen


„Re-enchanting the World“ nennt sich der polnische Beitrag zur heurigen Biennale von Venedig. Die Roma Künstlerin Malgorzata Mira-Tas hat den Pavillon mit 12 wandfüllenden Textilcollagen in eine bunte Welt verwandelt, die Geschichte und Kultur der Roma zum ersten Mal in einer Biennale sichtbar macht.

 

Bemerkenswert, dass in der über 120-jährigen Geschichte der Biennale di Venezia zum ersten Mal eine Roma als Künstlerin eingeladen ist. Bemerkenswert, dass die Geschichte der Roma künstlerisch verarbeitet wird in raffinierter Rezeption der berühmten Monatsbilder des Palazzo Schifanoia in Ferrara, wie im Katalog zur Ausstellung detailliert erläutert wird. 

 

Atemberaubend aber ist für mich die überwältigende sinnliche Magie, mit der weibliche Kraft die Welt neu ins Leben singt, chanted – und dadurch wieder bezaubert, re-enchanted. Eine Welt, die zyklisch ist statt linear wachsend. Eine Welt, die von Gemeinschaft bestimmt ist, Gemeinschaft zwischen Menschen, besonders Frauen, aber auch zwischen Tieren, Pflanzen und allen Elementen. In der die Sterne Frauen ermächtigen.

Materiell erschaffen wurde diese Welt aus Tonnen von Second-hand-Textilien, von Hand oder mit Minerva-Maschinen (Minerva – Göttin der Weisheit und der Führung des Verteidigungs-krieges, im Gegensatz zu Mars, der für den Angriffskrieg zuständig war!) genäht. 
Und bei all dem riesigen Umfang der Arbeit Witz und Liebe zum Detail: 
Im mittleren Band der Riesen-Collagen werden Frauen gezeigt mit Symbolen der Sternzeichen und aus dem Tarot. Hier porträtiert Mira-Tas Frauen, die sie in ihrem Leben inspiriert haben. Im Katalog erfährt man, dass zur Gestaltung deren eigene Kleider verwendet wurden.

 

Erschaffen wir die Welt neu! Erzählen wir im rasanten Flug durch die Zeiten, wie es gewesen sein könnte, wenn es dereinst geschähe. Bringen wir Glückseligkeit und Gemeinsamkeit ins Leben kraft unserer Disziplin, Konzentration und Begeisterung!

Das habe ich in mein Buch notiert, als ich mich vor dem polnischen Pavillon zum Rasten ins Gras setzte, und das ist jetzt mein Programm!

 
Wer mehr von der Bilderwelt des polnischen Pavillons sehen möchte: Auf Instagram (andrea.rohrauer) habe ich ein kurzes Video in die Highlights gestellt. 

 

7. Juni 2022

Übung: Das Ich der Zukunft

Wen ich etwas in die Welt setzen, ein Ziel erreichen will, lege ich mich erst mal hin. Du kannst auch sitzen, Hauptsache du bist entspannt. Jetzt stelle ich mir vor, das Ziel wäre erreicht. Wie fühle ich mich? Wie denke ich? Was tu ich? Wie schau ich aus? Und schon ist sie da: Andrea (also ich) der Zukunft. Sie befindet sich auf der Schwingungsebene, in der mein Ziel erreicht ist – und da will ich auch hin.



Also schlüpfe ich in ihre Haut. Wenn ich etwas zu entscheiden habe, entscheide ich, wie sie das tun würde. Ich treffe die Menschen, die sie mag und interessant findet. Ich esse, was sie isst, reagiere wie sie.

Klingt leicht schräg? Probier mal!